15. Juni 2016
Am Sunnebärg über Aedermannsdorf ligge dRiedehöf wi uf heitere Balkön. Aber so heiter ischs dört nid eisder gsi. Zunere Zit hed bsungers uf Grossriede ne böse Geist s Veh und d Lüt vergelstered. Ufsmol hed me znacht i de Stääl eine kööre gäitschen und choldere. Denn hei d Chüe afo brüelen und umgrampoole. Weidli isch der Riedesenn id Hose gschloffe, und d Buebe si au midem go luege, wär doo im Staal innen öpis ztue heig.

Die arme Tier si alli uf de Beine gsi, wi wenn sen öpper gusled und ufgsteukt häd. Sie hei brüeled und gschlottered vor Angst. Es trägends Rind hed si i der Chetti verlyred gha und weer verstickt, wenn mes nid weidli weer go löse. Ne Chue isch mit de Vorderbeinen id Chrüpfen ufe gsprunge gsi und hed nümme zrugg chönne. Aber gseh hed me dä Ufloht niene, wo se däwääg ploged hed, und d Staalstüre si zue gsi und alls a sim Ort.



I der nöchste Nacht hed me nüt witers köört. Aber am Morge si allne Chüne und Rinder d Schwanzhoor i ganz reini Züpfli gflochte gsi, as me s Tüfels Müei gha hed, für se wieder zlöse. I der dritte Nacht hei ihnere zwee im Staal gwachet; do isch alls ruejig bliben und nüt Ungrads passiert. Derno hed me nes paar Nächt nüt gwüsst, aber ufsmol isch die glichi Komeedi wider losgange und hed nümme welle höre, wimen auf ufpasst und alls verrigled hed. S Schlimmsten isch aber gsi, as der Riedesenn eikeis gsungs Chalb me fürbrocht het. Ei drägendi Chue um di angeri hed vor Chlupf verwängt und afo särble. Do hed der Bur im Pfarrheer Bricht gmacht. Dä isch ufechoo und hed Huus und Staal usegsägned. Aber das hed nid lang battet. Scho nacheme Moned isch wieder alls im Alte gsi midem Lärmen ide Stääle und de vergelsterede Tier. Do hei si ne Chapeziner vo Soledurn lo cho. Er isch en olte, grua Pater gsi, wonem niemer es X für nes U hed chöne vormache. Dä hed zerst der Hof vo ussen und innenochen ufs Chorn gnoo und em no einisch alles hoorgenau lo verzelle. Derno hed er midem Bannisieren agfange. Das isch aber e vill zeecheri Sach gsi, weder as er gmeint gha het. Um alls ischs im Pater nid groote, der bös Riedegeist is paradgestellte Gütterli ine z bringe. Jetz hed er midem müesse verhandle. Nocheme länge, herte Hin und Här hed em dä Geist usdunge, er wöll id Geissflue übere, is steinig Mannli in banned sy. Vo dört us chönn er de wenigstens dRiedehöf eisder im Aug haa. Uf dä Vorschlag hed der Pater zlescht amänd müessen ygoo und der Bann isch em do grooten und zstang choo.

Do Doonewägg hei si uf der Riedehöf Ruei gha vor däm Zleidwärcher, unds Veh im Staal hed si wieder ernuefered. Aber bim steinig Mannli i der Geissflue köört me dä Riedegeist öppen umerumoore, bsungers wenns anger Wätter wod gee. Allne Lüte wünscht er Böses aa. Ganz dütlig rüeft er mängisch mit sir hohlen Gellen obenabe; Spröjer im Chorn! Ziger im Anke! Au passieren eisder wieder Unglück i der Geissflue. Vor nes paar Johren isch e Bärner Jeger dört ztod trooled. Und scho mänge chäch jung Burst hed bim Chlädere i denen brosmige Flüene s Läbe müesse loo, wenn er bim Steinig Mannli isch go Flueblüemli sueche.

Quelle: Solothurner Sagen: Gesammelt und erzählt von Elisabeth Pfluger
Fels, der aussieht wie ein Mann